„Familia, Achtung!“ hallt die Stimme von Carlos, unserem guía, Entertainer und geliebtem Familienmitglied, über die Plaza de Constitución. „Hay una leyenda que durante la semana antes de la Semana Santa diez alumnos de Austria revolvieron Málaga de arriba a abajo.”

Am 7.4.2019 begann der Tag für profesora Gell y profesora Ratz bereits um 2:00 Uhr in der Nacht, denn sie hatten die Ehre, die Spanisch-Gruppe der 6bc nach Málaga zu begleiten. Nach 1,5 Stunden Busfahrt gab es am Flughafen Zürich zuerst einmal ein ausgiebiges, spontanes Picknick-Frühstück. Anschließend versorgte David die ganze Klasse mit W-Lan, wodurch die Wartezeit schnell verging. Drei weitere Stunden später war es endlich so weit: Wir waren in Málaga. Nach anfänglichen Verständigungsproblemen haben wir uns rasch bei unseren Gastmamis und -papis eingelebt. Ein Problem, das allerdings weiterhin bestand, war das Essen: Denn unsere österreichischen Essgewohnheiten konnten sich mit der spanischen Küche nicht ganz anfreunden. Von in der Mikrowelle aufgewärmten Bananen bis zu flüssigem Kartoffelpüree bekamen wir so ziemlich alles aufgetischt. Einige hatten bereits an ihrem ersten Tag mit einem Paella con marisco-Trauma (= Paella mit Meeresfrüchten) zu kämpfen.

Den Vormittag über hatten wir Spanisch-Unterricht, der größtenteils aus Spielen wie „Schiffe versenken“ oder „Wer bin ich?“ spanischer Art bestand. Am Nachmittag stand meistens der Besuch von Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Ab und zu mussten wir Schüler bei diversen Aktivitäten auch selbst ans Werk. So auch bei der Gymkana, einer Art Stadtrallye, bei der wir Leute auf der Straße zu ihren Gewohnheiten befragen mussten. Dies nutzten einige als Vorwand um „heiße Typen“ nach ihrer Nummer zu fragen. Doch nichts toppte den Flamenco-Tanzkurs, den wir am dritten Tag besuchten. Denn eins war uns danach klar: Flamenco ist nichts für Anfänger.

Das romantische Highlight war, als wir beim Sonnenuntergang einen Strandspaziergang machten. Doch die ganze Romantik verflog bald, denn die Klasse sah es als Mission am Workout von zwei Strandbesuchern mit Personaltrainer teilzunehmen. Besonders viel gelacht wurde auch beim „Stechen“ der Stadtralley- die Aufgabe bestand darin, Schokolade von der Stirn in den Mund zu geben, ohne die Hände zu verwenden. Bei den Lösungsansätzen wurde der Kreativität freier Lauf gelassen. Schlussendlich war es der Rock eines Kleides, der einer Gruppe den entscheidenden Vorteil verschaffte. Wer hätte gedacht, dass ein Kleid so praktisch sein kann?

Natürlich durfte der Sport unter der Führung von zwei sportlichen Mamás nicht zu kurz kommen: So legten wir die Wege zu Alcazaba, Alhambra, Generalife und dem Stadtviertel Albaicín stets zu Fuß zurück. Woher kommen sonst wohl die zwölf Kilometer, die wir täglich gegangen sind? Aber immerhin sind wir die 1,5 Stunden von Málaga nach Granada und zurück mit dem Bus gefahren.

Den krönenden Abschluss stellte das gemeinsame (inklusive Mamás) Tapas-Essen dar. Ein Abend lang wurde ohne Ende bestellt und einmal komplett durch die spanische Küche probiert. Unter Aufsicht wurde sogar der typische Tinto de verano probiert. Für diese unvergessliche Woche danken las ovejitas ihren Mamás.

 

 

Daniela Seyringer, Lena Schelling, Tugce Bilgic, 6.c