Am 27.6. erhöhte sich das Verkehrsaufkommen rund um den Parkplatz Blumenstraße zu ungewöhnlicher Zeit, 67 SchülerInnen und 7 Lehrpersonen traten genau um 19:00 die lange Reise nach Rom an. Nach einer eher durchwachsenen Nacht im Bus verließ die gesammelte Truppe denselben wieder, um sich per Zug zum Termini unserer Reise zu bewegen. Der Zug spuckte uns mitten in den Backofen der Großstadt. Nach kurzem Gepäck-Abstellen (die Schrankkoffer mancher SchülerInnen brauchten so ihre Zeit) traten die Reisenden ihren ersten Rundgang durch Rom an. Zum ersten Mal wurden Schultern und Beine bedeckt – der klassische Dress-Code in den Kirchen Roms war zu dieser Jahreszeit nicht immer leicht einzuhalten. Von S. Maria Maggiore marschierte die Truppe bereits über einige der sieben Hügel und erkundete dabei die Via Depretis, Quattro Fontane, den Quirinalspalast, den Trevi-Brunnen, in dem leider nur Münzen baden dürfen, (Selbst das Berühren der Brunnenabgrenzung wurde mit ärgerlichen Trillerpfiffen der Aussichtspersonen kommentiert.) und erreichte gegen Mittag die Spanische Treppe. Mittagspause, Einchecken im Hotel, erste Relaxzeit wurde auch wirklich zum Schlafen und Relaxen genutzt (von vielen zumindest).
Am Nachmittag stand dann das Kapitol auf dem Programm – kühle Räume und eindrucksvolle Einblicke in antike Kunst und Kultur – danach erlebte man am Forum Romanum hautnah geschichtliche Abrisse. (Wasser gibt es an Brunnen, gefroren allerdings nur bei Wasserverkäufern, die bei der herrschenden Temperatur gute Geschäfte machten.) Freizeit bis 10:00 abends, morgen wird schon wieder früh aufgestanden, denn es geht gleich noch eine Station weiter – nach Pompeji und Neapel. (Gehstrecke Tag 1:13,4 km)
6:00 Tagwache – raus mit der U-Bahn (die zwei römischen Linien machen die Orientierung leicht) – ab in den Bus (der nun schon viel mehr geschätzt wird, weil klimatisiert) und ab nach Neapel. Es wurde viel geschlafen bei dieser Fahrt. In Pompeji angekommen,erlebten viele ihr spezielles Highlight: die römischen Ausgrabungen in Bregenz wirken sehr bescheiden im Vergleich mit dieser durch den Ausbruch des Vesuvs quasi konservierten Stätte, die die Dimensionen und das Leben einer römischen Stadt nicht nur erahnen lassen. Dann rief Neapel, nach einer kurzen Überblickstour: „free Shopping- Time“. Die weibliche Schülerbelegschaft sammelte sich in Victorias Secret. Die Lehrerschaft genoss Caffè freddo (eiskalt, stark, viel Zucker – Doping pur). Deshalb hellwach (Prof. Nachbaur erfreute die Schülerschaft mit Mafia-Stories) retour nach Rom und hier durften alle den Abend bis 23:00 genießen. Dann war man aber auch rechtschaffen erledigt. (Gehstrecke Tag 2: 10,6 km)
Tag drei startete relaxt mit Frühstück und um 9:00 der nächste „Spaziergang“ durch die Stadt. Von der Piramide, über den Aventin, den Circus Maximus (Asterixfans!) zur Tiberinsel, dem jüdischen Viertel und dem Marcellustheater. Schattenflecken wurden zur Informationsvermittlung genutzt, im Lateinunterricht Gelesenes und Gehörtes gewann mehr und mehr an Gestalt. (Zitat: … „total viel geschichtliche Fakten gelernt in diesen Tagen …“) Nach einer freien Mittagszeit traf man sich für die weitere Erkundungstour, die von der Piazza Popolo über das Mausoleum zum Corso, zum Pantheon und zur Piazza Navona führte. Fazit: Der Tag beanspruchte Kopf und Beine (erste Blasenbehandlungen), manchmal gilt (wieder für Asterixfans): „Die spinnen, die Römer!“, Es gibt irre gutes Eis in Rom, Rosen nimmt man nicht in die Hand, sonst muss man sie zahlen (Das gilt aber nur für Rom, nicht übertragbar auf zukünftige Rosenkavaliere!), Gehstrecke: 18 km. Müde.
Der vierte Tag begann wieder sehr früh, denn bereits um 7:30 fand sich die versammelte Truppe auf dem Petersplatz, bereit zur Erkundung von Petersdom samt Kuppel. Die Kuppel erreichten nicht alle, Höhenbeklemmung beschlich einige und nötigte sie zur Umkehr. Die anderen genossen den beeindruckenden Aufstieg (Höhenmeter misst das Handy leider nicht :-)) und den ebensolchen Rundblick (in den Dom und auf die Stadt, samt Vatikan). Der Dom erfüllte ebenso mit Staunen ob der Dimension und Pracht. Nachdem die Staatsgrenze zu Italien wieder überschritten worden war – zum Teil mehrfach, folgte noch ein Blick auf die Engelsburg. Bei der Ponte St. Angelo: Mittagspause!
Am Nachmittag: Kirchen (Es gibt auch kleine!) und ein weiteres absolutes Highlight: Das Kolosseum – Dank der tollen Organisation konnte die Bregenzer Gruppe an allen Wartenden vorbei durch den Schülereingang Einlass finden. Die Brot-und-Spiele-Kultur erwachte eindrucksvoll zum Leben. Genial. (Gehstrecke: 17,5 km)
Der folgende Tag brachte bereits wehmütigen Abschied. San Paolo – eine der vier Patriarchalkirchen -beeindruckte zu diesem noch mit ihrem meditativen Kreuzgang und dem riesigen Mosaik. Schnell noch ein paar Mitbringsel geshoppt und schon begann die lange Reise retour. Die Feedback-Meldungen der SchülerInnen fielen ausgezeichnet aus. Der vorliegende Bericht ist nur eine Sicht der Dinge – die Grundhaltung ist jedoch durchgehend einheitlich: Es war toll, eine super organisierte Reise, die allen bleibende Eindrücke beschert hat. Danke an die Organisatoren, allen vorn Prof. Nachbaur. Gesamtgehstrecke: knapp über 60 km (Am letzten Tag waren es nur drei.) Man kann also mit ruhigem Gewissen behaupten, eine Kulturreise für den Geist und eine Sportreise für den Körper. „Mens sana in corpore sano“ – nur eine der Weisheiten, die aus dem Lateinischen in unsere Zeit Einlass gefunden haben. In diesem Sinne: Wir haben den Tag genutzt. Salve!
Gabi Seeger (KV 7a)