Am Mittwoch, den 31. Januar um knapp nach 8 Uhr morgens versammelten wir, ziemlich alle Viertklässler des BG Blumenstraße, uns mit Jausen und Schweizer Franken bewaffnet vor dem Schulgelände. Nach einer 50-minütigen Fahrt trafen wir in Winterthur vor dem berüchtigten Technorama ein. Nachdem wir auch noch unser Gepäck deponiert hatten und auf uns Armbändchen für unseren Eintritt verteilt worden waren, wartete eine Begrüßungsrede auf uns.
Aber dann ging’s los und wir starteten unsere Touren durch Irrgärten von wissenschaftlichen Versuchen und fanden uns wenig später verblüfft und uns selber dumm vorkommend vor irgendeiner Station wieder, deren ewig langer Erklärung wir uns natürlich erst nach Ausprobieren sämtlicher Knöpfe und Hebel durchlasen, in der Folge aber schon nach dem ersten Absatz wieder aufgaben. Nein, wir persönlich, für ganz alle können wir natürlich nicht sprechen, fanden den Großteil der ausgestellten und zum Ausprobieren anregenden Versuche recht praktisch und auch ohne große Kenntnisse über Physik, Chemie oder Biologie ausführbar. Wobei es manchmal auch interessant war, zu wissen, was hinter einem zuerst magisch erscheinenden Vorgang steckte und diesen tatsächlich mit eigenen Worten erklären zu können. Jeder durfte innerhalb des Gebäudes seiner Wege gehen und so liefen wir bald in kleineren Gruppen herum, lebten unseren inneren Entdeckungsgeist aus und tatsächlich konnte es jedem Spaß machen, wenn man sich nur auf die Versuche einließ, sich die Zeit nahm und einmal seine Vorurteile gegenüber Bildung und Schule fallen ließ. Wir fanden bald heraus, dass das, was uns vor dem Ausflug schon vorgeschlagen wurde, lieber wenige Stationen zu besuchen und dafür mit voller Interesse, vollkommen stimmte; Das Angebot war voll mit riesigen Holzkugelbahnen, optischen Täuschungen, einem Bereich für den Magnetismus und leuchtenden Plasmakugeln. Ehe wir zum Mittagessen kamen, besuchten wir einen Workshop, in dem wir zu Chemikern wurden und mit weißem Kittel und Schutzbrille kleine Experimente, unter anderem mit Trockeneis, in einem echten Chemielabor durchführten. Doch hier raste die Zeit genauso schnell und bald saßen wir, über den Vormittag quatschend, essend auf grünen Plastikstühlen. Wer seine Jause vergessen oder zu wenig dabeihatte, konnte nun etwas tiefer als gewöhnlich in die Geldtasche greifen und eine Cola und einen Schokoriegel für ganze 5 Euro erstehen oder, die billige Variante, bei seinen Freunden betteln. Die Stimmung während der Essenspause war recht erfrischend und erholsam, da es uns doch einiges an Aufmerksamkeit und somit auch an Energie gekostet hatte, die riesigen Mengen an Informationen auch nur annähernd zu verdauen. Nach und nach verschwanden wir Schüler wieder aus dem Essensbereich und pfiffen zur zweiten Halbzeit unseres Besuches. Interessante oder besonders lustige Stationen wurden zum zweiten Mal abgeklappert und auch neue Bereiche wurden entdeckt und erforscht. Besonders beeindruckend fanden wir die Vorführung über die Naturgeschichte eines Blitzes, welche mit gewaltigen künstlich generierten Blitzen beeindruckte, die Zuschauer aber auch dazu aufforderte, selber rauszukommen und mitzumachen. Als auch diese Vorstellung zu Ende ging, liefen wir wieder in zurück zu unseren Lieblings-Stationen. Beim nächsten Blick auf die Uhr begriffen wir, dass der Besuch sich schon zum Ende hinneigte, was manche dazu brachte, mit hastiger Eile in den nächsten Stock zu rennen und noch nicht Gesehenes erkunden. Man kann wohl sagen, dass jeder nach einer Weile seinen Lieblingsplatz gefunden hatte; die einen bei den Seifenblasen, die anderen im grünen ,,Foto-Raum“ und ein paar anonyme Spezialisten lagen über 2 Stunden auf einer Versuchsanordnung herum, die aus einem Quader bestand, welcher nicht viel mehr machte, als zu vibrieren. Aus unserer Sicht war es ein gut gelungener Tag beziehungsweise eine Chance, die manche sehr gut und manche weniger genutzt haben. Im Grunde war aber für jeden etwas dabei.
Dogukan Sahin, David Angerer